Tag 101 : Ankunft in La Tranche sur Mer

Es war, als ob mir das Universum Olivier zum Jubiläum des 100. Reisetags geschickt hätte. Was für ein Glücksfall. Denn der Belgier ist nicht nur der erste Arzt Brüssels, der Hausbesuche per Fahrrad unternimmt und ehemaliger Entwicklungshelfer in einer Vielzahl von Ländern, und somit ein unglaublich interessanter Gesprächspartner. Er unterrichtet auch an der Universität Achtsamkeitstraining – eine Art Meditation, bei der man das Bewusstsein für seine eigenen Gedanken und seinen Körper stärkt und so ein ausgeglichener, gesunder und glücklicherer Mensch wird. Ihm gelingt es wirklich sehr gut, dies überzeugend zu erklären, ohne dass es esoterisch oder verrückt klingt. Die wichtigste Nachricht aber, die er mir mitgebracht hat: Blockaden gibt es nur im Kopf. Doch wo ein Wille ist, ist auch ein Weg – man kann alles erreichen, wenn man es wirklich möchte. Das passt doch wie die Faust aufs Auge meiner vergangenen hundert Tage, und mir wird klar, wie sehr mein Selbstbewusstsein seit meinem Start in Lissabon gewachsen ist. Damals noch von Selbstzweifeln geplagt denke ich heute: Ja mann, natürlich kann ich alles erreichen, was ich will! Ich hoffe, einiges von unseren Gesprächen mit in den Alltag zu nehmen.

Bis la Tranche sur Mer fuhren wir noch gemeinsam, danach trennten sich unsere Wege leider. Denn für mich heißt es nun erst einmal Urlaub vom Urlaub. Die nächsten Tage verbringe ich mit meinen lieben Eltern und unserem Hund Max am Meer. Der Arsch bekommt eine Pause!

Arsch im sattel:

46 km heute
500 höhenmeter ( 240 Steigung )

7737 km insgesamt